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Geldabheben und Bezahlen im Ausland

Ohne Geld geht es unterwegs natürlich nicht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten auf Reisen zu bezahlen oder an Bargeld kommen. Wichtig ist es für mich immer die Sicherheit, Flexibilität und die Kosten für den Tausch oder die Transaktionen im Auge zu behalten. Die gängigsten Reisezahlungsmittel sind neben Reiseschecks, Bargeld und EC-/Girocard bzw. Kreditkarten. Es gibt Girokonten die einen kostenlosen Bargeldbezug mit Kreditkarte im Urlaubsland ermöglichen und dem Traveler auch als vollwertiges Reisekonto zur Verfügung stehen. Zusätzliches Plus an meinem Reisekonto: der Geldbetrag darauf wird sogar verzinst. Aber dazu weiter unten mehr.

Reiseschecks sind am sichersten

Am Sichersten sind aus meiner Sicht Reiseschecks. Sie werden vor Antritt der Reise im Heimatland beantragt und auf deinen Namen ausgestellt und nur bei Vorlage des Reisepasses akzeptiert. Beim Einlösen im jeweiligen Land kommen ggf. Gebühren hinzu, die unterschiedlich hoch ausfallen können und so den Wert des Schecks entsprechend mindern. Erkundige dich daher besser vorab über die Konditionen bei deiner Hausbank oder Sparkasse. Auch im Reiseland selbst ist es sinnvoll die Konditionen der Banken zu vergleichen. In Sachen Flexibilität liegen Reiseschecks leider ganz weit hinten, denn zum einen benötigst du für die Einlösung eine Bank, die diese auch akzeptiert, und zum anderen weißt du nie genau wie viel Geld du auf der Reise wirklich brauchen wirst.

Bargeld macht flexibel

Eine weitere Möglichkeit ist die Mitnahme von ausreichend Bargeld. Bargeld kann nicht nur bei Banken, sondern auch bei verschiedenen Wechselstuben und sogar auf der Straße umgetauscht werden. Je nachdem natürlich, in welches Land du reist. In Myanmar wirst du nicht so einfach eine Wechselstube finden wie bspw. in Thailand. Vorsicht beim Umtausch auf der Straße! Manchmal wird hier Falschgeld unter die Leute gebracht. Ist der Wechselkurs also zu gut um wahr zu sein, lieber die Finger davon lassen.

Ein großer Nachteil von Bargeld ist, dass es bei Verlust nicht ersetzt wird, was wieder ein Vorteil von Reiseschecks ist. Bei einem Überfall oder Diebstahl ist das Geld wirklich weg. Mein Tipp daher: Im Reiseland immer nur so viel Bargeld mitnehmen wie nötig und am Besten in einer Geldkatze dicht am Körper unterbringen. Eine Geldkatze schützt vor Langfingern. Leider aber nicht bei einem Überfall. Doch dann hilft eh nix mehr 🙂

Bezahlen mit Kreditkarte

Die Zahlung mit einer Kreditkarte ist eine tolle Sache und vielerorts auch im Ausland möglich. Leider akzeptieren in Entwicklungsländern oftmals nur große Hotels oder namhafte Unternehmen Visa, Mastercard und Co. Beim Einsatz der Kreditkarte als direktes Zahlungsmittel werden außerdem Gebühren zwischen ein und drei Prozent erhoben. Bei größeren Summen macht sich das schnell in der Reisekasse bemerkbar. Wenn Kreditkarten gestohlen werden, solltest du sie so schnell wie möglich sperren lassen. Dafür gibt es eine allgemeine Hotline: 0049 116 116 oder eine Berliner Rufnummer 0049 30 4050 4050.

Innerhalb der Kreditkartenfamilie gibt es Unterschiede. Im Grunde unterscheidet man zwischen Charge-, Debit- und Prepaid-Kreditkarten. Die höchste Akzeptanz genießen die Charge-Karten, denn das sind echte Kreditkarten mit einem hinterlegten Kreditkartenlimit. Das heißt selbst wenn auf dem Girokonto kein Geld mehr ist, kann die Karte bis zum vereinbarten Kreditkartenlimit belastet werden. Für die Vergabe einer echten Kreditkarte wollen die meisten Kreditinstitute einen regelmäßigen Geldeingang sehen.

Ohne Geldeingang und sogar bei schlechter Schufa vergeben Banken häufig eine Debit-Kreditkarte. Die funktioniert nur, wenn das entsprechende Girokonto gedeckt ist. Im Grunde funktioniert diese Kreditkarte wie eine Girocard. Meine Erfahrung ist, dass Hotels und Hostels lieber eine echte Kreditkarte sehen und häufig Debit-Karten nicht akzeptieren. Dann bleibt aber immer noch die Barzahlung.

Welche Kosten genau bei der Zahlung mit Kreditkarte oder bei Bargeldverfügungen entstehen, hängt maßgeblich von deiner Hausbank ab. Erkundige dich vor Reisebeginn darüber. Eine gute Übersicht, welche Gebühren Banken beim Bezahlen oder Geld abheben im Ausland erheben, findest du unter www.kontofinder.de/ratgeber/bezahlen-und-geld-abheben-im-ausland/. Dort siehst du auch, ob eventuell der Einsatz der Girocard günstiger ist.

Neben dem Zielland ist aber auch die Dauer des Aufenthaltes für die Auswahl der richtigen Zahlungsmittel entscheidend. Im Allgemeinen bist du ganz gut mit einer Kombination aus Travellerchecks, Bargeld und Kreditkarten bedient. Ein wenig Bargeld für den Umtausch direkt am Flughafen ist sicherlich genauso sinnvoll wie die Mitnahme von ein paar Reiseschecks oder einer Kreditkarte, deren täglicher Bargeld-Verfügungsbetrag nicht allzu hoch sein eingestellt sein sollte.

Ich reise immer mit drei Kreditkarten

Ich persönlich reise nur mit drei Kreditkarten, ohne viel Bargeld oder Reiseschecks. Die eine nutze ich hauptsächlich für bargeldlose Zahlungen, weil dort die Gebühren am günstigsten sind. Die anderen zwei habe ich zum DKB Girokonto erhalten. Das Konto ist gebührenfrei und beinhaltet neben zwei Visa Kreditkarten und dem Girokonto ein verzinstes Tagesgeldkonto, was dort als Kreditkartenkonto bezeichnet wird. Der größte Vorteil an diesem Konto ist für mich, dass ich an allen ATMs und sonstigen Geldautomaten weltweit kostenlos Bargeld abheben kann, ohne irgendwelche Gebühren zu bezahlen, wie es bei vielen anderen Banken die Regel ist. Und wenn, wie in Mexiko oder Vietnam, durch einen privaten Automatenbetreiber doch Gebühren erhoben werden, erhalte ich diese anstandslos von der DKB zurück. Details zum Konto findest du auf der Webseite der DKB-Bank.

Das DKB Cash Konto kann ich guten Gewissens allen Reisenden empfehlen. Dieses Reisekonto hat für mich außerdem einen weiteren Vorteil: Ich sehe zu jeder Zeit genau wie viel Geld ich ausgegeben habe und was mir noch zur Verfügung steht. Eine Budget-Planung ist so viel einfacher möglich. Mittlerweile gibt es natürlich auch noch andere Girokonten, bei denen Kunden mit der Kreditkarte im Ausland kostenlos Bargeld abheben können. Ich denke da zum Beispiel an die Comdirect, Cortal-Consors, N26 oder ING. Passende Girokonten findest du auf meiner Webseite www.girokonto-vergleich.net. Ich kenne und nutze allerdings auf Reisen immer nur das DKB Konto und kann es daher empfehlen.

Zwei Tipps noch: für eine der beiden Visa-Kreditkarten der DKB habe ich ein Abhebelimit von täglich maximal 50 Euro vereinbart. Wird die Karte geklaut, ist der Schmerz nicht so groß 🙂 Außerdem nehme ich immer eine alte, abgelaufene Kreditkarte als „Dummy“ mit. Werde ich überfallen, erhalten die Räuber diesen Dummy und ich habe – wenn ich überlebe – zumindest wegen der Kreditkarten keinen Stress. Hast du Fragen? Dann hinterlass mir gern einen Kommentar.